Jesus und die Armen Lebendiges Evangelium

 

Aktionskreise der KAB Lebendige Zellen in der verbandlichen Arbeit

Zu den Vorschlägen Lebendiges Evangelium 2003

Thematische Anregungen und eine Auswahl von Bibelstellen zum Lebendigen Evangelium erhalten die Gruppen in den halbjährlich erscheinenden Arbeitsheften. Ein Exemplar ist kostenlos bestellbar - 
gleich hier per eMail.  (Die Hefte werden vom Bundesverband der KAB herausgegeben, AK-Redaktionskonferenz Alfred Brendle, Weite Gasse 5 86150 Augsburg)

Hier eine Kurzbeschreibung:

Regelmäßig treffen sich im Aktionskreis Frauen und Männer, um die Ereignisse im Leben zu betrachten und Gottes Wirken zu suchen. Zugegeben, es ist schon manchmal schwer, bei Schicksalsschlägen noch einen „göttlichen Sinn“ darin zu finden. Die Betroffenheit ist in den kleinen Gruppen jedoch näher und stellt andere Fragen wie z.B. „habe ich den Glauben richtig weitergegeben? Welche Erfahrung mache ich mit der Lebensgeschichte meiner Familie?
„Leben heißt aufbrechen, denn Jesus lädt uns ein. Leben heißt aufbrechen und keiner bleibt allein“, heiß es in einem Lied von Siegfried Fietz.

Der Aktionskreis trägt den einzelnen und ist eine aktive Lebensform der KAB. In diesen Gemeinschaften darf jeder die Wertschätzung seiner Persönlichkeit erfahren. In solchen Zellen der Hoffnung wächst das Einfühlungsvermögen der Menschen vor allem für jene, die übersehen, an den Rand gedrängt und ausgenutzt werden. Aus der gemeinsamen Reflexion des Lebens im Licht des Evangeliums reifen Mut und Motivation zur Aktion.
Die Mitglieder der Aktionskreise sind regelmäßig eingeladen einen Bibelabschnitt zu lesen und den Sitz im Leben zu suchen. Das halbjährlich erscheinende Arbeitsheft gibt dazu ausgezeichnete Anregungen.

Die Homepage:  http://www.kab-augsburg.org/aktionskreise.htm 

Bibelstellen zum Lebendigen Evangelium im Aktionskreis im Arbeitsheft 2/2002 

AK-Bibelstellen 07 - 12 / 2002

Der im letzten Heft begonnene Versuch, Textstellen zum Lebendigen Evangelium in Beziehung zu den aufgegriffenen Themen zu bringen, wird in dieser Ausgabe weitergeführt. Sie können das Lebendige Evangelium zum Thema passend an einem Abend behandeln oder auch als eigenen Schwerpunkt für das Treffen vorsehen. Dies bleibt selbstverständlich Ihre Entscheidung.
Die ausgewählten Stellen können so zumindest eine Ergänzung oder eine Korrektur liefern, einen anderen Aspekt beleuchten oder eine Relativierung anbieten. Immer aber liefern sie den grundsätzlichen Maßstab für uns Christen!
Für die Vorgehensweise im AK jedenfalls wird es wichtig sein, da mit dem Thema auch die Bibelstelle bekannt ist, zur Vorbereitung die „Hinweise zum Text“ schon zu erarbeiten, damit - nicht zuletzt aus Zeitgründen - die „Fragen zum Lebendigen Evangelium“, die grundsätzlich eine Auswahl(!) bilden, zügig angegangen werden können.

Die Redaktionskonferenz ist dankbar für Ihre Rückmeldungen. Nachfolgend sind die Bibelstellen genannt, die im Arbeitsheft  2/2002 näher erläutert sind.

    • Zum Thema: "11. September 2001"
      Der mißbrauchte Gott - Mt 7, 15 - 23
       
    • Zum Thema: In Krankheit noch Lebensfreude
      Die Hoffnung stirbt zuletzt - Röm 8, 18 - 25
    • Zum Thema: Bundestagswahl - warum nicht wählen?!
    • (K)eine Wahl - Apg 1, 15 - 26
       
    • Zum Thema: Genforschung am Menschen
    • Die Würde des Menschen ist unantastbar - Gen 4, 1 - 16

Erarbeitet von Pfarrer Walter Schmiedel, Friedberg-Stätzling, KAB-Diözesanpräses Wolfgang Miehle, Augsburg, Gemeindereferentin Regina Wühr, Augsburg und  KAB-Sekretär Alfred Brendle, Augsburg.

 

Hinweis:

Suchen. Und finden. - können Sie auch die Bibel im Internet. Z.B.:

Seit März 2001 erscheint die Net-Bibel-Speyer in einem Projekt des Seelsorge­amtes der Diözese Speyer in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche der Pfalz. Monatlich wird ein Schrifttext vorgestellt, ausgelegt und aufbereitet. Sie finden die Net-Bibel über die Homepage, dann link: www.kath.de/bistum/speyer/ oder direkt: www.bistum-speyer.de/nbs/archiv/

Erarbeitet wurden die Bibelstellen von Pfarrer Walter Schmiedel, Friedberg, iösesanpräses Wolfgang Miehle und Alfred Brendle, Augsburg.

Lebendiges Evangelium 2003 

1. Abrahamskindschaft als Anspruch und Modell

(Zum Thema: Kein Weltfriede ohne Religionsfriede - Die Verantwortung der Reli­gionen für den Frieden)

Lk 3,1-14

Die drei großen Offenbarungsreligionen - andere Weltanschauungsformen seien hier einmal außer Acht gelassen - kennen alle die Gestalt des „Vaters Abraham". S. z.B. für das Judentum im Talmud, Traktat Bawa batra 91 a/b: „Und Raw Chan­an, Rawas Sohn, sagte, Raw habe gesagt: An eben dem Tage, da Abraham, un­ser Vater, von der Welt verschied, stellten sich alle Großen der Völker der Welt in einer Reihe auf und sagten: Wehe der Welt, die ihren Lenker verloren hat, und we­he dem Schiff, das seinen Steuermann verloren hat!" [Zit. Der Talmud. Ausge­wählt, übersetzt und erklärt von R. Mayer, München 61992] S. z.B. für den Islam im Koran, Sure 2,124: „Und als Abraham von seinem Herrn durch Gebote, die er erfüllte, geprüft ward, sprach Er: »Siehe, Ich mache dich zu einem Imam für die Menschen.« Er sprach: »Und von meiner Nachkommen­schaft?« Er sprach: »Meinen Bund erlangen nicht die Ungerechten.«" [Zit. Der Koran. Aus dem Arabischen übersetzt von M. Henning, Stuttgart 1991]

Hinweise zum Text:

Johannes der Täufer wird beim dritten Evangelisten unter Bezugnahme auf die atl. Botschaft des Jesajabuches (Lk 3,4f = Jes 40,3-5) als Wegbereiter für „das Heil, das von Gott kommt" eingeführt, weniger als Vorläufer Jesu im Unterschied zu Mattäus (vgl. Mt 3,2 mit 4,17).

V 3: Verkündigungsinhalt ist die Umkehrtaufe. Es geht um ein Zeichen für die Selbstverpflichtung zur Lebensänderung im Sinne einer Lebensbesserung. V 7: Letzter Maßstab ist die Verantwortung vor Gott („Gericht"). V 8a: „Früchte der Umkehr" werden mit Beispielen (s. W 10-14) belegt. Es geht um Gerechtigkeit und Solidarität.

V 8b: Die „Abrahamskindschaft" kann und darf nicht exklusiv verstanden werden. Sie gilt nicht einem bestimmten „Volk" (Lk 3,7) oder einer auserwählten Religions­gemeinschaft. Vgl. auch V 6!

Fragen zum Lebendigen Evangelium: 

  • Welche Fragen habe ich an den Text? Was spricht mich besonders an?
  • Wem gegenüber fühlen wir uns verantwortlich (V 7)? Welche Priorität nimmt dabei Gott ein?
  • Wozu verpflichtet uns unsere Abrahamskindschaft?

·        Was ist für unseren Umgang mit anderen Kindern Abrahams gefordert? Wo sind wir und die anderen Religionen gleichermaßen angesprochen? Welche Gefahren entstehen, wenn ich die Abrahamskindschaft ausschließ­lich für mich in Anspruch nehme und sie anderen abspreche?

  • Welche Beispiele finden wir, die unsere „Früchte der Umkehr" zeigen (VV 10-14)?

Empfehlung: Lektüre zum Kennenlernen des biblischen Abrahamsbildes. Lies z.B. Gen 12f;15-18;22; Röm 4; Hebr 11,1f.8-19. 

2. Nur 1 Jahr der Bibel?

(Zum Thema: Suchen. Und Finden.2003 - Lebendiges Evangelium im Jahr der Bibel)

Lk 1,1-4

In diesem Vorwort zu seinem Doppelwerk (Evangelium und Apostelgeschichte) gibt uns der Verfasser „Lukas" einen Einblick in seine Arbeitsweise wie in das Entstehen der Bibel.

V 1: Der Verfasser „Lukas", der sich auffallenderweise selbst nicht nennt(!), steht vorsichtig kritisch den „vielen" gegenüber, die ihre Berichte über das Jesusereig­nis erstellt haben; vgl. V 3.

V 2: „Überlieferung" bezieht sich auf die mündliche, später schriftliche Weiterga­be der „Augenzeugen" (gemeint sind in Ik. Vorstellung die „Apostel": vgl. Apg 1,21f; 10,39; 13,31), die als „Diener des Wortes (Gottes = Christi)" (vgl. Apg 6,4) fungieren.

VV 3f: geben Verfahrensweise und Ziel des Lukas an.

Über die historische Gestalt des Theophilus (auch Apg 1,1), der als konkreter Adressat dient, ist nichts Näheres bekannt. Er dürfte als wichtige Persönlichkeit wohl für die Verbreitung des Werkes gesorgt haben.

Fragen zum lebendigen Evangelium:

  • Welche Fragen habe ich an den Text? Was spricht mich besonders an? Wie gehe ich mit dem „Wort" um? Wie „schreibe" ich das Evangelium in meine Zeit (VV 2.3)?
  • Was machen wir aus / mit der Botschaft Jesu? Welche Konsequenzen hat sie für mein Leben?
  • Wo und wie können wir andere von der „Zuverlässigkeit der Lehre" überzeu­gen?
  • Wir suchen Beispiele, wo wir in Wort und Tat „evangelisiert" haben. Wir su­chen Möglichkeiten, wo und wie wir „evangelisieren" können.

3. Andere Wege suchen

(Zum Thema: Müssen Arme früher sterben? - Lebens- und Gesundheitsrisiken sind ungleich verteilt)

Joh 5,1-9a

 

Diese Heilungserzählung lokalisiert der vierte Evangelist an einem Teich in Jeru­salem, aramäisch Betesda („Haus der Barmherzigkeit"?) genannt, dessen bibli­sche Beschreibung durch Ausgrabungen belegt ist: Es handelt sich um einen Doppelteich, um den herum vier Säulenhallen gebaut waren und auf dessen Trennungsmauer eine fünfte Halle stand (s. Joh 5,2). Alle möglichen Kranken fan­den sich hier ein, in der Hoffnung, beim Aufwallen des Wassers (möglicherweise bedingt durch eine nicht immer sprudelnde unterirdische Quelle in dieser vom Regenwasser gespeisten Teichanlage) geheilt zu werden. Auf dem Hintergrund dieser in der Volksreligiosität verankerten Lokaltradition wird die Episode erzählt.

V 1: Im Kontext kann hier, setzt man eine mögliche Umstellung von Kapitel 6 vor Kapitel 5 voraus, wegen 2,13 und 7,1 an das jüdische Pfingstfest, Schawuot, ge­dacht werden.

W 3b.4: Spätere Handschriften fügen hier als Erklärung zu V 7 folgenden Text ein: ,,...,die auf die Bewegung des Wassers warteten. Ein Engel des Herrn aber stieg zu bestimmter Zeit in den Teich hinab und brachte das Wasser zum Aufwal­len. Wer dann als erster hineinstieg, wurde gesund, an welcher Krankheit er auch litt." [Nach Einheitsübersetzung]

V 5: In Zusammenhang mit V 7 betont die Zeitangabe die aussichtslose Lage des Kranken, dessen Krankheit nicht näher geschildert wird, der aber in seiner Hilf­losigkeit als ein „Unbrauchbarer" (U. Wilckens) charakterisiert ist. V 6: Zum „erkennen" Jesu vgl. Joh 1,47f; 2,25. Im Unterschied zur vergleichbaren Erzählung Mk 2,1-12 ergreift hier Jesus selbst die Initiative und handelt völlig in freier, eigener Entscheidung.

V 7: Der Kranke hat keine Helfer, wohl auch keine Freunde.

Fragen zum Lebendigen Evangelium:

  • Welche Fragen habe ich an den Text? Was spricht mich besonders an? - Wie geht der hier geschilderte Kranke mit seiner Lebenslage um?
  • Wie nehmen wir Arme, Zu-kurz-Gekommene und Kranke wahr in unserer Ge­sellschaft?
  • Was lässt sich von der Vorgehensweise Jesu übernehmen? Wie können wir
  • eingefahrene Anschauungen durchbrechen, soziale Schieflagen zurechtrücken, auf ungerechte Verteilungen hinweisen?
  • Wo können wir gerade auch als AK „Heilungsorte" schaffen?

4. „Vor allem ihre Kinder... sollen zuhören und lernen..."

(Zum Thema: Sind Deutschlands Kinder dümmer? - Welche Bildungsziele sehen wir für die Zukunft?)

Dtn 31,9-13

31:9 Die Verlesung des Gesetzes im Sabbatjahr: 31,9-13

Mose schrieb diese Weisung auf und übergab sie den Priestern, den Nachkom­men Levis, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, und allen Ältesten Israels. 31:10 Mose schrieb ihnen vor: In jedem siebten Jahr, in einer der Festzeiten des Brachjahres, beim Laubhüttenfest,

31:11 wenn ganz Israel zusammenkommt, um an der Stätte, die der Herr aus­wählt, das Angesicht des Herrn, deines Gottes zu schauen, sollst du diese Wei­sung vor ganz Israel laut vortragen.

31:12 Versammle das Volk - die Männer und Frauen, Kinder und Greise, dazu die Fremden, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben -, damit sie zuhören und auswendig lernen und den Herrn, euren Gott, fürchten und darauf achten, daß sie alle Bestimmungen dieser Weisung halten.

31:13 Vor allem ihre Kinder, die das alles noch nicht kennen, sollen zuhören und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten. Das sollt ihr so lange tun, wie ihr in dem Land lebt, in das ihr jetzt über den Jordan hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.

Hinweise zum Text:

Das Buch „Deuteronomium" ist das letzte der sogenannten „Fünf Bücher Mose". Es schließt eine komplizierte Entstehungsgeschichte ab, die von alten Rechtsdo­kumenten ausgehend (bes. z.B. das Reformdokument Joschijas [im Kern enthal­ten in Dtn 12-16; vgl. 2 Kön 22f]) bis in Überarbeitungen exilisch-nachexilischer Zeit reicht. Erzählerisch werden die Gebote Gottes in den Wüstenzug Israels und die Lebensgeschichte des Mose eingebunden. Dtn 31 bis 34 dienen so mit der Hinordnung auf den Tod des Mose dem Abschluss des gesamten Pentateuch (_ Fünf Bücher Mose: Gen bis Dtn).

V 9: „Weisung" (hebr. Thora) steht für die Gebote Gottes, die nicht als Paragra­phen zu verstehen sind, die ich nur aus Furcht vor Sanktionen befolge, sondern als Richtlinien und Weggeleit für ein gelingendes Leben. Nicht die negative Ab­grenzung der Lebenssicherung sondern die positive Bestimmung glückender Le­bensgestaltung in Verantwortung vor bzw. Vertrauen auf Gott ist in den Blick ge­nommen, vgl. dazu Ps 119.

„Diese Weisung" bezieht sich im Gesamtkontext natürlich auf alles Voranste­hende.

Zum Tempelpersonal der „Leviten" s. Dtn 33,8-11.„Bundeslade" ist ein Kultobjekt, das die machtvolle Gegenwart Gottes ver­mitteln soll. Vgl. u.a. Jos 4,10-19; Ex 25,10-22; 26,33f; 1 Sam 4-6; 2 Sam 6; Hebr 9,3-5.

V 10: Altorientalischem Brauch gemäß werden wichtige Texte öffentlich vorgelesen, vgl. Jos 8,34-35; 2 Kön 23,lf; Neh 8. Die Vorlesung ist hier für das Laubhüttenfest (s. dazu Lev 23,33-43; Dtn 16,13-15), später für das Wochenfest (s. dazu Dtn 16,9-12; Lev 23,15-21; Num 28,26-31) vorgesehen.

V 12: Beachte die Erklärung für „Volk"!

V 13: Die Gabe des Landes ist wesentliches atl. Symbol für den Bund mit Gott, s. bereits Gen 12,1.7.

Fragen zum Lebendigen Evangelium:

  • Welche Fragen habe ich an den Text? Was spricht mich besonders an?
  • Um welchen Lerninhalt geht es hier (V 9.11)? Welche Inhalte sind uns heute wichtig? Welche Werte, die wir brauchen, erkennen wir?
  • Was ist von der Lernmethode (VV 12.13) für heute zu übernehmen? Welche mo­dernen Hilfsmittel können wir dazu einsetzen? Wo sind sie hilfreich, wo hindern sie?
  • Wer ist hier zum Lernen eingeladen / verpflichtet (VV 10-12)? Welche Zeit nimmt bei uns das Lernen ein? Welche Räume stehen dafür zur Verfügung? Was tra­gen wir als KAB / als AK dazu bei?
  • Welches Lernziel (VV 12.13) soll erreicht werden? Wie verbinden wir Lernen und Leben?
  • Wie nehmen wir als Erwachsene gegenüber den Kindern unsere Vorbildfunktion wahr (V 13)?

Empfehlung:

Wir überprüfen, was Jesus unter der Weisung (Thora) versteht und wie er damit umgeht, s. dazu die Bergpredigt Mt 5,1 - 7,29.

5. Ein Kirchenbild

(Zum Thema: In Gott geborgen, in der Kirche daheim - Kirche als Heimat für reli­giös Suchende)

Eph 4,1-16

Das NT kennt viele unterschiedliche Kirchenbilder. In seinen späteren Briefen (Eph, Kol sowie die „Pastoralbriefe" 1,2 Tim, Tit) wird die Vorstellung des Paulus, dass Kirche vollständig in der konkreten Gemeinde besteht, universalisiert. Der Epheserbrief spiegelt daher die kirchliche Situation des ausgehenden ersten Jahrhunderts in Kleinasien wider, in denen die einzelnen Gemeinden schon auf eine längere Existenzdauer zurückblicken, als quasi Teile einer Gesamtkirche ver­standen werden (vgl. II. Vatikanisches Konzil, Kirchenkonstitution „Lumen Genti­um", art. 23) und mit dem Problem, sich zu sehr an die gesellschaftlichen Um­weltbedingungen anzupassen, kämpfen müssen.

Unser Textabschnitt beschreibt die Kirche als Lebensraum für Menschen, die sich von Gott gerufen wissen (s. W 1.4.6). Kirche wird gesehen als ein Organis­mus („Leib"), der in Christus besteht und dessen Haupt er zugleich ist (s. W 4.12.15f).

 

V 1: Der Verfasser spricht in der Autorität des „heiligen" Paulus.

V 8: zitiert Ps 68,19 und erklärt ihn mit der erlösenden Menschwerdung, Erhöhung und Allherrschaft Christi (VV 9f).

W 4-6: begründen und erklären die Einheit der Kirche.

W 1If: Die genannten „Ämter" = Dienste(!), die sich ausschließlich der Gabe Christi verdanken (V 7!) bestehen nicht für sich selbst sondern zielen auf „den Aufbau des Leibes Christi" = die Kirche in ihrer Vollendung (s. V 13) ab.

V 12: „Heilige" steht hier für die Christen.

Fragen zum Lebendigen Evangelium:

  • Welche Fragen habe ich an den Text? Was spricht mich besonders an?
  • Welche Dienste = Ämter übernehmen wir als Kirchenglieder (s. VV 2f.1 1f) inner­halb wie außerhalb der Gemeinde? Welche Bereicherung erfahre ich selbst da­bei?
  • Womit wissen wir uns von Christus beschenkt?
  • Welche Gefahren bedrohen uns in unserem Glaubensleben (vgl. V 14)? Wie ge­hen wir dagegen an?
Was tun wir, um anderen in der Kirche Heimat zu schaffen (vgl. W 13.16)? Welche Rolle können wir dabei als AK / in der KAB spielen?

 

 

Bundesverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung

Projektgruppe der Diözesanpräsides
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